Italien ist für seine kulinarischen Schätze weltberühmt – doch jenseits von Pizza und Pasta gibt es noch so viel mehr zu entdecken. Besonders in den südlichen Regionen wie Apulien, Kalabrien und Sizilien warten einzigartige Gerichte, die in der internationalen Küche oft übersehen werden. Diese unbekannten Gaumenfreuden sind tief mit der Tradition, dem Klima und der Geschichte des Landes verwurzelt. Lass uns gemeinsam auf eine Genussreise durch den Süden Italiens gehen!
Apulien: Herzhaft, rustikal und voller Tradition
Apulien, die sonnenverwöhnte Region am Absatz des italienischen Stiefels, ist berühmt für ihre authentische Küche. Hier spielt die einfache, aber geschmacksintensive Küche eine große Rolle – oft auf Basis von regionalen Zutaten wie Olivenöl, Hartweizen und frischem Gemüse.
- Orecchiette con cime di rapa: Diese typische Pasta wird mit Stängelkohl, Knoblauch, Chili und Olivenöl zubereitet – ein einfaches, aber aromatisches Gericht.
- Focaccia Barese: Luftiger als die toskanische Version, mit Tomaten, Oliven und Oregano – ein wahres Geschmackserlebnis.
- Tiella di riso, patate e cozze: Ein Auflauf aus Reis, Kartoffeln und Miesmuscheln, der die Nähe zum Meer widerspiegelt.
- Burrata: Diese köstliche Käsespezialität mit ihrem cremigen Inneren ist ein Muss für Käseliebhaber.
In Apulien wird Essen oft mit einem Glas Primitivo di Manduria oder einem frischen Fiano-Wein begleitet – perfekt, um die Aromen der Region abzurunden.
Kalabrien: Würzig, herzhaft und überraschend anders
Kalabrien, die südlichste Region des italienischen Festlands, ist bekannt für ihre scharfen Aromen und kräftigen Zutaten. Hier spielt die ’Nduja, eine streichfähige, feurige Wurst, eine zentrale Rolle in vielen Gerichten.
- ’Nduja mit Brot oder Pasta: Die pikante Wurst wird pur auf Brot gestrichen oder in Pasta-Gerichten verwendet.
- Fileja alla ’Nduja: Eine hausgemachte Nudelspezialität, serviert mit Tomatensauce und einer ordentlichen Portion Würze.
- Pitta Calabrese: Ein traditionelles Brot mit einer Füllung aus Zwiebeln, Sardellen und Paprika – ideal als Snack.
- Cipolla Rossa di Tropea: Die berühmte süße rote Zwiebel aus Tropea ist nicht nur in Salaten ein Genuss, sondern auch karamellisiert oder in Marmelade verarbeitet.
Dazu passt ein kräftiger Cirò-Rotwein, der mit seiner tiefen Würze perfekt mit den Aromen Kalabriens harmoniert.
Sizilien: Eine Küche mit arabischen Einflüssen
Sizilien ist ein wahres Paradies für Feinschmecker. Dank der vielfältigen kulturellen Einflüsse – von Arabern über Normannen bis hin zu Spaniern – hat sich hier eine Küche entwickelt, die einzigartig in Italien ist.
- Pasta con le sarde: Eine ungewöhnliche Kombination aus Sardinen, Fenchel, Rosinen und Safran – herzhaft und süß zugleich.
- Arancini: Die berühmten gefüllten und frittierten Reisbällchen sind in verschiedenen Varianten erhältlich, von Ragù bis hin zu Spinat-Ricotta-Füllungen.
- Caponata: Dieses süß-saure Auberginen-Gericht mit Kapern und Oliven ist eine der bekanntesten Vorspeisen Siziliens.
- Cannoli: Eine der beliebtesten Nachspeisen Italiens – knusprige Teigröllchen, gefüllt mit süßer Ricotta-Creme.
Ein Glas Marsala-Wein oder ein fruchtiger Nero d’Avola begleitet diese Köstlichkeiten perfekt.
Geheimtipps: Lokale Spezialitäten, die du probieren musst
Neben den bekannten Gerichten gibt es viele verborgene Schätze, die oft nur in kleinen, familiengeführten Trattorien zu finden sind:
- Puccia Salentina (Apulien): Ein gefülltes Fladenbrot mit verschiedenen Belägen wie Käse, Tomaten und Schinken.
- Morzello (Kalabrien): Ein deftiger Kuttel-Eintopf, der traditionell mit Brot gegessen wird.
- Sfincione (Sizilien): Eine dicke, weiche Pizza mit Tomaten, Zwiebeln, Sardellen und Käse – der sizilianische Vorläufer der Pizza.
- Granita con Brioche (Sizilien): Halbgefrorenes Sorbet aus Zitronen, Mandeln oder Kaffee, serviert mit einer fluffigen Brioche.
Diese Spezialitäten zeigen, wie reichhaltig und abwechslungsreich die süditalienische Küche ist.
Fazit
Italien hat weit mehr zu bieten als Pizza und Pasta. Besonders in Apulien, Kalabrien und Sizilien gibt es eine Vielzahl an unbekannten Gaumenfreuden, die du unbedingt probieren solltest. Von würziger ’Nduja über cremige Burrata bis hin zu knusprigen Arancini – jede Region hat ihre ganz eigenen Spezialitäten. Wenn du das nächste Mal in den Süden Italiens reist, lass dich auf die lokalen Köstlichkeiten ein und entdecke eine ganz neue Seite der italienischen Küche!
Häufig gestellte Fragen zu Italiens unbekannten Gaumenfreuden
Was ist das Besondere an der apulischen Küche?
Die apulische Küche ist einfach, aber geschmacksintensiv. Sie setzt auf regionale Zutaten wie Olivenöl, Hartweizen und frisches Gemüse. Besonders bekannt sind Orecchiette con cime di rapa, Tiella di riso und Burrata.
Warum ist die kalabrische Küche so scharf?
Kalabrien ist bekannt für seine Vorliebe für würzige Speisen, insbesondere durch die Verwendung von Peperoncino. Die berühmte ’Nduja-Wurst ist ein Beispiel für die feurigen Aromen dieser Region.
Welche Rolle spielen arabische Einflüsse in der sizilianischen Küche?
Die sizilianische Küche wurde stark von arabischen Aromen geprägt. Zutaten wie Safran, Mandeln, Rosinen und Zimt finden sich in vielen traditionellen Gerichten wie Pasta con le sarde oder der süß-sauren Caponata.
Welche Weine passen zu den süditalienischen Gerichten?
Zu apulischen Gerichten passt ein kräftiger Primitivo, während kalabrische Speisen oft mit einem Cirò-Rotwein harmonieren. In Sizilien sind Nero d’Avola oder ein süßer Marsala die perfekten Begleiter.
Wo kann man diese Spezialitäten in Italien am besten probieren?
Die besten Gerichte findest du in kleinen, familiengeführten Trattorien oder Agriturismi, wo traditionelle Rezepte noch authentisch zubereitet werden. Besonders auf lokalen Märkten oder bei Straßenständen kannst du die echten Aromen Süditaliens erleben.