Kaffee, Kultur, Klassiker: Wiens berühmteste Caféhäuser

Wien und Kaffee – das ist eine Liebesgeschichte, die seit Jahrhunderten andauert. Die Wiener Kaffeehauskultur wurde 2011 sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO erklärt. Kein Wunder, denn in kaum einer anderen Stadt gibt es eine vergleichbare Dichte an traditionellen Kaffeehäusern, in denen Kultur, Geschichte und Genuss aufeinandertreffen. Hier eine Reise durch die berühmtesten Caféhäuser Wiens, in denen einst Schriftsteller, Künstler und Denker ihre Tage verbrachten – und in denen du noch heute echte Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre erleben kannst.

Café Central: Treffpunkt der Intellektuellen

Das Café Central ist eines der bekanntesten und prachtvollsten Kaffeehäuser Wiens. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1876 zieht es Gäste aus aller Welt an. Hier saßen einst Persönlichkeiten wie Sigmund Freud, Leo Trotzki und Stefan Zweig, um in gedankenschweren Diskussionen die Welt zu analysieren.

Schon beim Betreten beeindruckt die opulente Architektur mit hohen Säulen und Gewölben. Das elegante Interieur spiegelt den Charme der k.u.k.-Monarchie wider und macht den Kaffeehausbesuch zu einem Erlebnis. Neben einem exzellenten Einspänner oder einer klassischen Melange solltest du unbedingt die berühmten Mehlspeisen probieren – der Apfelstrudel hier ist legendär.

Café Sacher: Heimat der berühmten Sachertorte

Kein Wien-Besuch ist komplett, ohne ein Stück der weltberühmten Sachertorte im Café Sacher zu genießen. Direkt gegenüber der Wiener Staatsoper gelegen, ist das traditionsreiche Café Teil des luxuriösen Hotel Sacher.

Das Interieur versprüht klassischen Wiener Charme: elegante Holzmöbel, rote Polster und funkelnde Kronleuchter. Besonders beliebt ist der Original Sacher-Torte-Genuss mit einem Schlag Sahne – ein echtes Geschmackserlebnis. Neben süßen Köstlichkeiten bietet das Café auch herzhafte Spezialitäten der österreichischen Küche, perfekt für eine ausgedehnte Pause nach einem Spaziergang durch die Wiener Innenstadt.

Café Demel: K. u. K. Hofzuckerbäcker mit Stil

Das Café Demel war einst die bevorzugte Adresse des österreichischen Kaiserhauses, und das merkt man noch heute. Hier wurde jahrzehntelang die kaiserliche Hofgesellschaft mit exquisiten Mehlspeisen und Pralinen versorgt.

Die Theke des Demel gleicht einem Schlaraffenland: kunstvoll verzierte Torten, feine Petits Fours und handgefertigte Pralinen lassen das Herz jedes Süßigkeitenliebhabers höher schlagen. Besonders spannend ist die gläserne Schaubäckerei, in der du live zuschauen kannst, wie die berühmten Kreationen entstehen. Das Ambiente ist elegant und nostalgisch – perfekt für einen stilvollen Nachmittag mit einer Tasse feinstem Wiener Kaffee.

Café Landtmann: Wiens elegantestes Kaffeehaus

Seit 1873 ist das Café Landtmann eine Institution in Wien. Es liegt direkt an der berühmten Ringstraße und ist ein beliebter Treffpunkt für Prominente, Politiker und Künstler. Sogar Sigmund Freud genoss hier regelmäßig seinen Kaffee.

Das Interieur ist zeitlos elegant: edle Holzvertäfelungen, gemütliche Sitznischen und große Fenster, die einen herrlichen Blick auf das Wiener Rathaus bieten. Besonders empfehlenswert sind die Landtmann-Torte, der hausgemachte Gugelhupf und die klassischen Wiener Kaffeespezialitäten. Wenn du stilvoll eine Pause einlegen möchtest, ist das Landtmann die perfekte Adresse.

Café Hawelka: Bohème-Flair in Reinkultur

Wer auf der Suche nach einem authentischen Wiener Kaffeehaus-Erlebnis ist, sollte das Café Hawelka besuchen. Es wurde 1939 eröffnet und entwickelte sich in den 1950er-Jahren zum Treffpunkt der Wiener Literaten- und Künstlerszene.

Der Charme dieses Cafés liegt in seiner Ursprünglichkeit. Die dunklen Holzmöbel, das schummrige Licht und der legendäre Kellner Leopold Hawelka, der das Café jahrzehntelang führte, machen diesen Ort einzigartig. Berühmt sind die täglich frisch gebackenen Buchteln, die du am besten mit einer Wiener Melange genießt.

Café Sperl: Nostalgie pur

Das Café Sperl ist ein echtes Juwel der Wiener Kaffeehauslandschaft. Seit 1880 hat sich hier kaum etwas verändert: die originalen Holzmöbel, die Marmor-Tischchen und die charmanten Kronleuchter verleihen dem Café eine besondere Atmosphäre.

Hier sitzt man in gemütlicher Ruhe und genießt eine der zahlreichen Wiener Kaffeespezialitäten. Besonders beliebt ist das Frühstücksangebot, aber auch der hausgemachte Topfenstrudel ist ein Muss. Wer eine kleine Pause vom Stadttrubel braucht und sich in die Vergangenheit Wiens zurückversetzen lassen möchte, ist hier genau richtig.

Fazit: Wiens Caféhäuser – mehr als nur Kaffee

Die Wiener Kaffeehauskultur ist einzigartig und weit mehr als nur eine Möglichkeit, Kaffee zu trinken. Sie steht für Geselligkeit, Gemütlichkeit und Kultur. Ob das prachtvolle Café Central, das traditionsreiche Café Sacher oder das nostalgische Café Sperl – jedes Wiener Kaffeehaus hat seinen ganz eigenen Charakter und seine ganz eigene Geschichte. Wenn du Wien besuchst, solltest du mindestens eines dieser legendären Cafés erleben – und dabei den Moment bei einer Tasse Wiener Kaffee in vollen Zügen genießen.

Häufig gestellte Fragen zu Wiens berühmtesten Caféhäusern

Welche Wiener Kaffeespezialitäten sollte man unbedingt probieren?
In Wien gibt es zahlreiche traditionelle Kaffeespezialitäten. Besonders beliebt sind die Wiener Melange (ähnlich einem Cappuccino), der Einspänner (schwarzer Kaffee mit viel Schlagobers) und der Verlängerte (ein mit heißem Wasser gestreckter Espresso).

Welches ist das älteste Kaffeehaus in Wien?
Das Café Frauenhuber, gegründet im Jahr 1824, gilt als das älteste durchgehend betriebene Kaffeehaus Wiens. Es war einst ein beliebter Treffpunkt für Musiker wie Mozart und Beethoven.

Muss man in Wiener Kaffeehäusern Trinkgeld geben?
Ja, es ist üblich, in Wiener Kaffeehäusern etwa 10 % Trinkgeld zu geben. In der Regel rundet man den Rechnungsbetrag auf oder sagt dem Kellner, wie viel man insgesamt zahlen möchte.

Kann man in Wiener Kaffeehäusern auch etwas essen?
Ja, viele Kaffeehäuser bieten eine umfangreiche Speisekarte mit traditionellen Gerichten wie Wiener Schnitzel, Gulasch oder Mehlspeisen wie Apfelstrudel und Sachertorte.

Braucht man eine Reservierung für Wiens berühmte Caféhäuser?
Für sehr bekannte Cafés wie das Café Sacher oder das Café Central kann es besonders am Wochenende sinnvoll sein, einen Tisch zu reservieren. In anderen traditionellen Kaffeehäusern findet man oft auch ohne Reservierung einen Platz.

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